Die Flasche mit Schmunzelfaktor
Vom Weingut Karl Pfaffmann kommt eine Neuauflage seiner Weinflasche mit Eichstrich: der „Bei Nacht“ Grauburgunder aus dem sehr sonnigen Jahr 2020 zeigt im Glas eine strahlend gelbe Farbe mit rosafarbenen Reflexen, die von der dunklen Schale der Trauben kommt. Grauburgunder ist zwar ein Weisswein, aber die Weintrauben sind hellrot. Wenn sich das im Glas zeigt, hat der Winzer Markus Pfaffman die Maische vermutlich ein bisschen länger auf der Schale liegen lassen. Vielleicht ja über Nacht, was das nette Wortspiel seines Namens erklären könnte.
Vom ersten Schluck bis zum Kühlschrank
Die Rückseite der Flasche zeigt den Eichstrich für den Trinkfortschritt, den wir schon beim Chardonnay S’il vous plait 2018 kennengelernt haben. Parallel zum schwindenden Flascheninhalt beginnt die Pfaffmannsche Skala bei 0,1 mit „Ah! der erste Schluck“, geht über die Mitte „Zum Glück noch halb voll“ und „Ich kann schon den Boden sehen“ bis zum letzen Eichstrich der einen „Ab zum Kühlschrank“ schickt. Hoffentlich haben wir da mittendrin nicht die Frage „Nachschub gekühlt?“ auf der Flasche übersehen!
Wie schmeckt er und zu was passt der nächtliche Wein?
Der Grauburgunder „Nachts sind alle Burgunder Grau“ (2020) duftet nach Birnen und Nüssen, ist fruchtig mit einem weichen Mundgefühl. Der Winzer empfiehlt ihn zu Kartoffel-Käse-Gratin oder auch zu einem frischen Butterkuchen. Ich habe ihn abends zu einem schönen Wildblumenkäse aus Heumilch genossen – seine frische, gut eingebunden Säure passt hier perfekt zu den mildwürzigen Noten des Allgäuer Käses.
Das Viino-Fazit: Der „Bei Nacht“ Grauburgunder hat Schmelz, macht Spaß und bietet mit 7,00 Euro ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis.